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Unser Naturnaher Schulhof

Pädagogischer Raum des Lernens

Kindheit heute findet zu einem großen Teil in der Schule statt – auch bei uns an der Bodelschwingh-Schule! Weit über Zweidrittel aller unserer Schülerinnen und Schüler besuchen unsere Offene Ganztagsschule mit der Möglichkeit der pädagogischen Betreuung bis 16.00 Uhr. Das heißt: Sie verbringen täglich bis zu neun Stunden auf dem Schulgelände. Das stellt besondere Anforderungen an dessen Architektur! Die ehemals große, betonierte Freifläche des Pausenhofes aus dem Jahr 1965 wurde aus diesem Grund im Jahr 2013 zu einem naturnahen Schulhof umgestaltet. Er ermöglicht den uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern eine gesunde, kindgerechte Entwicklung im schulischen Umfeld und trägt damit zu einem lernförderlichen Klima in der veränderten Kindheit bei. Er unterstützt kindliches Lernen in dreifacher Hinsicht: Der naturnahe Schulhof gibt Raum für Bewegung, sinnliche Wahrnehmung und schafft positive Emotionen – alles zusammen wirkt sich bekanntermaßen förderlich auf den Lernprozess aus.

Mit seinen vielfältigen Bewegungs- Spiel und Lernlandschaften bietet er anregenden Raum für eigenständige Erfahrungen, lässt Erkundungen in der Natur zu und fordert zur Bewegung auf. Entwicklungspsychologen betonen: Je anregender ein Raum ist, umso positiver ist sein Einfluss auf den Intelligenzwert des kindlichen Gehirns. Dazu kommt: Je anregender ein Raum ist, je emotional zufriedener sind seine Nutzer. 

Unsere Kinder können auf dem naturnahen Schulhof eigenständig agieren, sie entwickeln bei ihrem selbstbestimmten Handeln viele Fähigkeiten und Fertigkeiten im Spiel, in der Naturerfahrung und im Miteinander. 

Spiel- und Bewegungsförderung 

Die vielfältigen Spiel- und Bewegungsange-bote sind bereits bei einem flüchtigen Blick über den Schulhof sichtbar: Auf einer Fläche von mehr als 2000 qm finden sich freie Spiel-flächen für Ballspiele aller Art. In der Pause können die Kinder zahlreiche Pausenspiele ausleihen (Bälle, Stelzen, Pedalos, Diabolos, „Pferdchen-Geschirr“, Tischtennisschläger, Hüpfstangen etc…). Die Ausleihe organisieren die Kinder der Klassen 3/4 selbständig.

Ergänzt werden die freien Bewegungsflächen durch separat angelegte Bewegungslandschaften, die nicht nur einen an sich hohen Aufforderungscharakter ha-ben, sondern auch beachtliche Herausforderungen an den Mut und die Bewegungsfähigkeit unserer Kinder stellen.

Die Bewegungsangebote bestehen überwiegend aus Naturmaterialien wie Holz oder Stein. Zu gefährlich? Nein! Naturnah ist immer anders, uneben. Es fördert das Neugierverhalten der Kinder. Beim Erklettern sind ihre Sinne wach und das ist wichtig, um Gefahren wahrzunehmen. Kinder brauchen diese Abenteuer. Sie müssen Grenzen testen und erfahren, sonst werden sie später grenzenlos und suchen Lebensgefährliches.

Förderung der sinnlichen Wahrnehmung: Naturbegegnung

Die Natur ist hier der Lehrmeister schlechthin: In-dem sich in der Natur ständig etwas verändert (Tag/ Nacht/ Jahreslauf/ Wetter/ Anzahl von Tieren etc…) bietet sie die optimale Reizintensität für das Gehirn mit einer Vielzahl von Sinnesreizen im visuellen, akustischen und taktilen Bereich. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, und Fühlen regen zum Forschen, Experimentieren, naturwissenschaftlichen Arbeiten, sozialintegrativem Verhalten, zur Wertebestimmung und Werteerweiterung und nicht zuletzt auch zur Kreativität an. In den Pausen und freien Spielzeiten während der OGS, aber auch gezielt in gemeinsamen Phasen des Unterrichts erleben die Kinder die Natur pur!

Mit Pflanzen und Tieren

Durch Pflanzen- und Tierbegegnungen auf dem gesamten Schulgelände machen sie Erfahrungen im Bereich „Natur und Leben“. Darüber hinaus lädt der eigene Schulgarten zum Forschen und Beobachten ein. In den klasseneigenen Hochbeeten können die Kinder das Wachstum ihrer selbst gesäten Gemüsesorten oder Blumen beobachten.
Interessant wird es besonders bei einem Blick unter die Erde in unserem Zauberbeet. Hier kann man nicht nur das wundersame Wachstum der Kartoffel verfolgen, sondern z. B. auch die unterirdischen Gänge der Regenwürmer und anderes Kleingetier.

Die Kräuter aus unserer Kräuterspirale sowie weitere zahlreiche Wildkräuter auf unserem Schulgelände finden bei einem gesunden Schulfrühstück oder bei der Zubereitung von leckeren Limonaden oder Tees Verwendung. Bei der Zubereitung helfen uns gerne die Eltern.

Für jede Klasse ist ihre Patenpflanze ganz wichtig. Durch das Erforschen ihrer Lebens- und Nutzungsbedingungen, ihre Pflege und die Dokumentation ihres Wachstums, werden die Kinder zu Experten. Auf Plakaten, im Jahresbuch oder auch auf der Homepage veröffentlichen die einzelnen Klassen ihre Ergebnisse und geben so ihr Wissen an die anderen Klassen weiter.